Vom SV Post Schwerin zu den Mecklenburger Stieren Schwerin

Die Erste Adresse in Sachen Handballsport in Schwerin hat Hörner

Unwidersprochen ist der Handball in der Landeshauptstadt stierisch gut. Zumindest wenn man Mitglied oder Fan des Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. und seines namensgleichen Drittliga-Teams ist. Wenn man seine eigenen sportlichen Anfänge beim Traditionsclub hatte. Wenn man selbst schon einmal den Stier auf der Brust tragen durfte. Oder wenn man miterlebt, wie die Halle tobt, sobald die wurfstarken Männer in der heimischen Arena auflaufen…
Es geht gar nicht anders, man muss einfach Fan sein. Und weil das so ist, kann der Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. auf eine sehr bewegte, traditions- und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Auf eine viele Jahrzehnte lange Historie mit Generationen von Handballern und großen Namen.

Die eingefleichten Stiere-Fans wissen natürlich, dass ihr sportliches Aushängeschild erst seit 2016 seinen jetzigen Namen trägt, oder dass das heraldische Element ‚Stierkopf‘, das übrigens viele Mecklenburger Wappen prägt, erst seit Anfang der 2000er Jahre den Schweriner Leistungshandball symbolisiert.

Bis 2016 firmierten die Gelb-Blauen unter verschieden Namen. So u.a. als SV Post Schwerin, BSG Post Schwerin, SV Post Telekom Schwerin und auch SV Mecklenburg Schwerin. Der Trägerbetrieb Deutsche Post sollte allerdings mehr als 60 Jahre Namenspate für den Club sein.

Noch zu DDR-Zeiten standen die Begriffe Post und Schwerin für zwei Jahrzehnte Erstklassigkeit. Bis zu 6.000 Fans wohnten in der Sport- und Kongresshalle den Heimspielen der DDR-Oberliga bei. Nach der Wende folgten 10 Jahre in der 2. Bundesliga. 2001 gelang den Landeshauptstädtern mit dem Auswärtssieg in Bielefeld der Sprung ins Handball-Oberhaus, also der Aufstieg in die 1. Handball Bundesliga. 29 Siege und drei Unentschieden (61:3 Punkte) katapultierten die Mannschaft um die Macher Holger Schneider und Holger Antek zu neuer Höhe. Es blieb bei einem kurzen Auftritt. Nur eine Saison später ging es wieder in Liga zwei weiter. Ein weiteres Jahr im Oberhaus verbrachte die Stierherde noch einmal 2004/05.

Dass aus Post die Stiere wurden, daran ist vorrangig das wirtschaftlich und sportlich existenzbedrohende Krisenjahr 2012 verantwortlich. Insolvenz der Betreibergesellschaft, Zwangsabstieg aus der 2. Bundesliga samt Geldstrafen… Es folgte ein kompletter Neubeginn 2013: Zusammenschluss mit dem Mecklenburger HC 2013, Umbenennung in „SV Mecklenburg Schwerin“ und Start in Liga 3. Aber schon drei Jahre später wollte man dem eigenen Wappentier endlich die Bedeutung verschaffen, die es verdiente. Immerhin waren die Handballer im Sprachgebrauch eh Die Stiere. Die erneute Namensänderung des Gesamtvereins war also nur die logische Konsequenz. Seit 2016 ist beim Amtsgericht Schwerin unter der Nummer 119 der Name „Mecklenburger Stiere Schwerin e.V.“ registriert. Der Markenname war nun offiziell.

Ob Postler oder Stiere, der Schweriner Handballsport wäre natürlich nichts ohne die Personen, die über Jahre hinweg die Geschicke und Erfolge, auf und neben dem Feld, maßgeblich mitbestimmten. Um nur einige wenige aufzuzählen: Bodo Tolsdorf, Erwin Kaldarasch, Wolfgang „Brauni“ Braun, Alexander Ladig, Holger Antemann, Holger Schneider, Norbert Henke, Christian Zufelde, Daniel Finkenstein, Patrick Bischoff. Und natürlich darf auch des Maskottchen Bulli hier nicht fehlen.

Die ecklenburger Stiere Schwerin sind natürlich auch nur das, was sie heute sind, weil die eigene Jugendarbeit konsequent hochgehalten wird. Derzeit sind mehr als 20 Trainer ehrenamtlich für die Ausbildung der Jungstiere, so die offizielle Selbstbezeichnung des Handballnachwuchses, verantwortlich. Zusätzlich gefördert werden die in 11 Mannschaften organisierten Kinder und Jugendlichen über den eigens dafür konstituierten „Jungstiere e.V.“

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Auch wenn der obige Fokus auf die handballsportlichen Geschicke des Traditionsvereins gerichtet ist, über die Jahre hinweg war Post Schwerin und bis heute ist der Mecklenburge Stiere Schwerin e.V immer ein Mehrspartenverein. Angeboten werden Sportarten wie Tischtennis, Kegeln, Karate, Volleyball oder Wassersport. Sehr erfolgreich wuchs seit ihrer Gründung 2017 die Football-Abteilung, die sich Mecklenburg Bulls nennt. Im Sommer 2021 kam mit Goalball ein integratives Sportangebot hinzu. Im Wettkampfbetrieb werden die Sportler und Sportlerinnen als Black Bulls auftreten.

red

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